Hamster als Haustier (Hamster und Kinder)

Als Pflegestelle nehme ich immer wieder Hamster auf, die in ihrem Zuhause nicht mehr willkommen sind. Die Gründe sind verschieden: die Kinder finden den Hamster langweilig, der Hamster beißt, der Hamster knabbert an den Gittern und weckt die Kinder, jemand in der Familie ist allergisch, der Hamster ist krank usw.

Oft sind Hamster Geschenke für Kinder, aber meiner Meinung nach sind diese süßen Nagetiere keine guten Haustiere für Kinder. Aber warum?

1. Hamster sind nachtaktiv. Wobei ich meine Zwerghamster doch ab und zu mal am Tag sehe, sind meine Goldhamster echte Nachtschwärmer. Generell kann man aber sagen, dass Hamster erst gegen 21.00 oder 22.00 Uhr wach werden. Kinder gehen aber um diese Uhrzeit ins Bett und es gibt nichts Langweiligeres als in ein leeres Gehege zu starren. Ich möchte gar kein Alter angeben, ab wann ein Kind einen Hamster haben sollte, aber generell sollte den Kindern klar sein, dass man Hamster eben nicht wecken darf und dass es vorkommen kann, dass man den Hamster nie sieht. Bis das "Kind" selbst erwerbstätig ist, sind die Eltern auch dafür verantwortlich, für die Kosten (Futter, Gehege und Tierarzt) aufzukommen. Ein Hamster sollte also das Familienhaustier sein und eben nicht das Spielzeug eines 10-jährigen Kindes.

2. Nicht alle Hamster werden zahm und einige sind wirklich ihr Leben lang scheu oder sogar bissig. Ich habe in meiner Pflegestelle die Erfahrung gemacht, dass gerade die Hamster bissig sind, die vorher in Kinderzimmern gewohnt haben. Denn diese wurden oft aus dem Schlaf gerissen und in etwas tollpatschigen Kinderhänden fast zerquetscht. Oft konnte ich jedoch mit viel Geduld, zureden und vielen Leckerlis das Vertrauen der Hamster zurück gewinnen und der ein oder andere wartet jeden Abend an der Scheibe sehnsüchtig auf die Mehlwürmer aus meiner Hand. Mehr zu dem Thema gibt es unter Zahmer Hamster.

3. Ein Hamster ist teuer! Natürlich ist das Tier an sich nicht teuer. Viele rennen in den nächsten Zooladen und kaufen einen Hamster zwischen 10-15 €, was deutlich günstiger als zum Beispiel ein Meerschweinchen ist. Warum man allerdings auf keinen Fall irgendein Tier im Zooladen kaufen sollte, steht hier: https://gegen-zooladekaeufe.page4.com. Gute Alternativen zum Zooladen findet man auch hier auf meiner Seite unter Hamsterkauf.

Aber wieso ist ein Hamster denn nun teuer? Wer einen Hamster artgerecht halten will, braucht ein ausreichend großes Gehege und Futter und Zubehör, was man oft nur online bestellen kann. Für das Gehege kann man nach großen gebrauchten Aquarien auf Ebay Kleinanzeigen gucken. Wer allerdings neu kauft, muss sich auf eine Menge Geld einstellen. Über 100 € sind da normal. Was genau ein Hamster an Zubehör braucht, steht unter Artgerechtes Gehege und Gesundes Futter. Außerdem kann auch ein kleines Tier krank werden und sollte ärztliche Hilfe bekommen und wieder einmal können schnell größere Summen zustande kommen.

 

Was ist nun mit Allergien? Oft glaube ich, dass der Abgabegrund "Mein Kind reagiert allergisch" nur eine Ausrede ist. Natürlich möchte ich nicht ausschließen, dass man gegen Hamsterhaare allergisch sein kann. Dennoch ist es wahrscheinlicher, dass man gegen das Heu allergisch ist, was man unter das Streu mischen sollte, damit die gebuddelten Gänge gut halten. Sollte man also Heuschnupfen haben, sollte man vorher testen, ob man auch Probleme mit Heu hat. (Ich zum Beispiel habe Heuschnupfen, reagiere aber auf das Heu meiner Tiere gar nicht.) Aber selbst wenn man auf das Heu allergisch reagiert, ist die Hamsterhaltung nicht ausgeschlossen, denn zur Not kann man auch nur Streu nutzen. Wenn man es ein bisschen andrückt, kann sich der Hamster trotzdem tolle Tunnel bauen. Außerdem gibt es auch Streuarten, die exra staubarm sind (z.B. Allspan).