Hamsterbabys

Züchten?

"Ich will unbedingt mal Hamsterbabys haben!" ist oft die Antwort, wenn man fragt, warum jemand Hamster züchten möchte. Und obwohl Hamsterbabys wirklich süß sein können, ist das kein legitimer Grund. 

Wenn man züchten möchte, muss man sehr viele Kenntnisse über Genetik, Krankheiten, Herkunft... seiner Tiere haben. Man kann nicht einfach zwei Hamster zusammen setzen und hoffen, dass dann gesunde Tiere geboren werden. Außerdem werden diese Hamsterbabys auch mal groß und fressen mehr, als man denkt. Und sie brauchen viel Platz, denn früher oder später braucht jeder Hamster ein Gehege mit dem Mindestmaß von 100x50 cm. Auf der Suche nach artgerechten Endplätzen für bis zu 15 Babys wird man ebenfalls Probleme haben, denn oft wollen die Leute sich keine neue artgerechte Ausstattung anschaffen. Daher empfehlen wir, dass man es den Profis überlassen sollte, Hamster zu züchten, da es leider schon viel zu viele Hamster in Pflegestellen gibt, die kein Zuhause finden. 

Ein unerwarteter Wurf

Oft hört man von unerwarteten Würfen, weil man eine Hamsterdame gerettet hat, die mit einem Männchen zusammen in einem Käfig war oder von Zooladenschwangerschaften. Was tun, wenn man merkt, dass das Weibchen immer dicker wird oder wenn plötzlich fiepsende Geräusche aus dem Nest kommen?

Wenn man schon vorher erahnt, dass die Hamsterdame trächtig ist, ist es wichtig, ihr mehr Eiweiß und auch Futter als normal zu geben. Außerdem sollte sie ein großes Mehrkammernhaus zur Verfügung haben, wo sie sich zurückziehen und ihr Nest bauen kann.

Wenn die Babys da sind, sollte man auf keinen Fall stören. Für die Mutter bedeutet es enormen Stress oder Gefahr, wenn man einfach das Dach des Hauses abnimmt um in das Nest zu schauen. Die Mutter könnte sich bedroht fühlen und die Babys fressen. Allerdings ist eine Nestkontrolle auch keine schlechte Idee um eventuell tote Babys zu entfernen. Man sollte aber warten, bis die Mama das Haus verlassen hat und mit Fressen beschäftigt ist. Nur dann kann man vorsichtig und kurz in das Nest schauen. Babys anfassen ist aber absolut verboten. Auch jetzt braucht die Mutter eiweißhaltige Ernährung und immer ausreichend Wasser. Man kann der Mutter sogar Babybrei (besonders geeignet ist pures Hühnchen mit zerkleinerten Mehlwürmern, Pinienkernen und Walnüssen) anbieten.

Die Babys werden komplett nackt geboren und sind absolut von der Mutter abhängig. Sie brauchen ihre Milch, Bauchmassagen und Wärme. Sie haben geschlossene Augen und ihre Bewegungen sind unkoordiniert.  Ab dem 2. Tag kann man bereits leichte Pigmentierungen in der Haut sehen und ab dem 5. Tag beginnt das Fell zu wachsen und die Babys können schon feste Nahrung zu sich nehmen. Man wird also sehen, wie die Mutter vermehrt Futter ins Nest schleppt, daher sollte man auch wesentlich mehr füttern. Außerdem sieht man immer wieder, wie ein blindes Baby aus dem Haus gekrochen kommt, aber die Mutter wird schnell dafür sorgen, es im Nacken zu packen und zurück zu bringen. Ab dem 10. Tag wird die Mutter auch etwas gelassener und lässt die Babys schon mal etwas länger draußen rumlaufen. Doch erst zwischen dem 13.-16. Tag öffnen sich die Augen der Babys. Bei einigen geht es schneller, andere lassen sich mehr Zeit. Sobald sie richtig sehen können, spielen die Babys mit ihren Geschwistern und verbringen viel Zeit außerhalb des Hauses. Sie können jetzt auch ihre Backentaschen füllen und entleeren (manchmal noch mit Hilfe der Mama). Obwohl die Kleinen mit 21. Tagen komplett entwickelt sind und selbständig leben können, brauchen sie ihre Mutter noch, um das hamstertypische Verhalten zu lernen.

Wenn die Babys 28 Tage alt sind, muss man sie unbedingt nach Geschlechtern trennen, denn die Hamster werden früh geschlechtsreif und die Söhne könnten ihre Mutter, sowie ihre weiblichen Geschwister decken. Wenn man wenig Erfahrung mit dem Erkennen von Geschlechtern hat, kann man einen Tierarzt um Hilfe bitten. Die Weibchen können bei ihrer Mutter bleiben und die Männchen machen eine eigene WG auf. Daher sollte man schon mehrere Gehege vorbereitet haben. Mit 6 Wochen sind dann die Babys soweit, dass sie einzeln in ihr eigenes Zuhause ziehen können.

 

Quelle: http://www.hamsterseiten.de/hamsterzucht/hamsternachwuchs.html