Gehege-Tipps

Praktisch meine gesamte Pflegestelle besteht aus OSB-Terrarien, da diese sehr robust sind und ich sie praktisch finde. Natürlich eignen sich auch Aquarien (wo man sich eine Abdeckung bauen muss) oder Vollglas-Terrarien mit guter Belüftung.

Ich rate von jeglichen Gehegen mit Gittern an den Seiten ab, da sowohl Goldhamster als auch Zwerghamster dazu tendieren, an den Gittern zu klettern oder zu nagen. Hamster können zwar hoch klettern, aber oftmals nicht runter und lassen sich dann einfach fallen, was zu Knochenbrüchen führen kann. Genauso kann das Nagen an den Gittern zu Verletzungen an den Zähnen führen.

Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Kandidaten, der die OSB-Terrarien anknabbert, aber die Wände sind recht dick und bis jetzt hat es noch keiner rausgeschafft. ;-) Wenn es mit dem Nagen aber doch extrem wird, dann klebe ich Fliesen innen rein. Natürlich könnte man für sehr nagefreudige Hamster gleich Vollglas-Terrarien oder Aquarien empfehlen. Wichtig ist, dass man auf die Größe achtet: bei Zwerghamstern braucht man mindestens 0,5 qm und bei Goldhamstern 0,6 qm (siehe Artgerechtes Gehege).

Diese OSB-Terrarien bestelle ich bei https://terrarium-discounter.de und bin mit dem Service immer sehr zufrieden. Der Versand ist schnell und der Kontakt mit den Mitarbeitern sehr nett.

Da die Belüftung bei den Terrarien mit Front- oder Seitenbelüftung für Hamster leider nicht ausreicht, bestelle ich immer die Schildkröten-Terrarien, denn diese haben oben eine große Öffnung. (Das weiße Terrarium auf dem Bild oben habe ich damals gebraucht gekauft und da wurde die Belüftung an den Seiten erweitert, damit sie auch für Hamster ausreichend ist.)

Das hellere Holz am Rahmen ist etwas weicher und wird dadurch gerne angenagt, deswegen klebe ich immer Aluschienen an die Innenseite (dafür nutze ich lösungsmittelfreien Alleskleber). Außerdem tackere ich Volierendraht an die Oberseite, damit kein Hamster durch die Öffnung oben flüchten kann. 

Der Aufbau geht relativ schnell und einfach. Einige der Terrarien habe ich nur mit einem Schraubenzieher und alleine aufgebaut, aber mit einem Akkuschrauber geht es schneller.

Man sollte die Terrarien mit Klarlack bestreichen, denn dann werden sie beständiger gegen Pipi-Flecken und sind im Falle eines Parasitenbefalls auch besser zu reinigen. Beim Klarlack oder auch Buntlack muss man auf die DIN-Nummer achten: Man sollte einen sogenannten Spielzeuglack mit der DIN EN 71, Teil 3 nutzen.

Nachdem das Terrarium aufgebaut ist, bastle ich die Etagen, wo die schweren Gegenstände wie Sandbad, Buddelbox, Rad usw. drauf stehen (siehe Bastelecke und artgerechtes Gehege).

Meine Gehege sind meist wie folgt aufgebaut:

- ein Mehrkammernhaus 

- ein Laufrad ab 28 cm (Meistens nutze ich Plastikräder, da einige Hamster dort reinpinkeln. Die günstigsten Räder gibt es von Trixie, aber gerade die Plastikräder können etwas lauter sein. Inzwischen hat Trixie auch gute Korklaufräder, die wesentlich leiser sind und trotzdem günstig. Die Whodent Wheels kaufe ich oft gebraucht. Damit die Räder nicht wandern, befestige ich sie mit zwei Dübeln auf der Etage oder dem Dach des Hauses.)

- ein großes Sandbad mit Chinchillasand (manchmal mit Versteck oben drauf)

- ein Bonbonglas mit Kokoshumus 

- ein Gefäß mit Maisspindelgranulat zum Krallenabrieb

- mehrere Verstecke (zum Beispiel Keramikverstecke, Dübelverstecke, Tunnel oder Grasnester)

- und drei Näpfe (einen für Wasser, einen für Frischfutter und einen für Trockenfutter). Da ich als Pflegestelle die Tiere beobachten muss, verstreue ich das Futter nicht, da ich dann nicht gut kontrollieren kann, wie viel gefressen oder zumindest gebunkert wird. Als Wassernapf eignen sich besonders gut die Teelichthalter von IKEA.

Damit man überall hoch genug einstreuen kann, stelle ich als Streuschutz und -erhöhung eine Plexiglasplatte vor die Tür. So fällt auch kein Streu raus, wenn der ein oder andere Buddler die Scheiben vollgeschüttet hat. Alternativ könnte man einfach eine abnehmbare Abdeckung aus einem Holzrahmen und Volierendraht für die Öffnung oben bauen und müsste so die Türen gar nicht öffnen und könnte auch ohne Plexiglas hoch genug einstreuen. 

Außerdem mische immer Streu mit Heu, damit die gebuddelten Gänge gut halten.

So einfach ist das Einrichten eines artgerechten Geheges. :-)

Für mehr Tipps zum Zubehör, schaut mal unter Günstiges Zubehör.